18 - Topographische Anatomie - Herz III [ID:3470]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

So, meine lieben Kolleginnen und Kollegen, wir sind ja letzte Woche beim Segeln gewesen

und heute füllen wir uns die Taschen, weil es ja eine zweite Sorte von Klappen gibt im Herzen,

nämlich die sogenannten Taschenklappen.

Wenn Sie von der Seite des Auswurf-Trakts, wie man sagt, oder Ausström-Trakts,

also von der Seite der Orta und des Dunkles Pulmonalis auf diese Klappen drauf schauen,

schauen Sie in die Taschen hinein.

Und der Zustand, in dem diese Taschenklappen, so heißen die nämlich, fixiert wurden,

ist der Zustand der Diastole.

Also nachdem das Blut durch den Ventrikkel ausgeworfen wurde und der Ventrikkel wieder

erschlaft in der Diastole, fehlt ja diese treibende Kraft, die nennt man die Vis Atergo.

Wenn Sie sich ganz gewählt ausdrücken möchten, sprechen Sie von der Vis, die Kraft Atergo,

die Kraft vom Rücken, also diese Stoßkraft, die das Blut ausgestoßen hat.

Wenn die fehlt, sackt das Blut zurück und fängt sich in diesen Taschen.

Sie kennen dieses Prinzip bereits von den Venenklappen, die wir besprochen haben.

Sie haben hier das Gefäß, da drinnen eine Klappe, die, wenn das Blut ausgeworfen wird,

sich an die Wand legt.

Ja genau, das ist die Systole.

Und wenn das Blut zurückströmt in der Diastole, jetzt brauche ich dich auch so am Pfeil,

das macht er wieder nicht, Diastole, wenn das Blut zurückströmt, dann fängt sich das Blut

in diesen Taschen und Sie kriegen diese Schlussfigur, diese Mercedes-Stern-artige Schlussfigur,

Ihr guter Stern auf allen Straßen.

Wenn Sie das als Modellversuch nachexerzieren wollen, stellen Sie sich zu dritt nebeneinander,

Sie haben Ihre Kittel-Taschen und dann stopfen Sie da etwas hinein in diese Kittel-Taschen

und diese drei Taschen bilden dann auch so eine Schlussfigur, sodass das Blut nicht mehr zurückfließen kann.

Die Gefäßwand, sowohl der Orter als auch des Truncus pulmonalis, ist sehr reich an elastischen Fasern.

Das sind ja, haben Sie wahrscheinlich in der Histologie schon gelernt, das sind ja Gefäße

vom Typ der elastischen Arterien.

Und wenn Sie so eine elastische Arterie füllen im Schwall mit einer Flüssigkeit, mit Blut,

dann wird diese Wand gedehnt. Wenn jetzt dieser Vis a terrego plötzlich fehlt,

schnurrt dieses elastisch gedehnte Gefäß wieder zusammen und übt einen Druck auf die Blutzäule,

die in ihm drinnen steht, aus. Also durch die Systole wird das Gefäß gedehnt,

die Klappen werden so an die Wand gegeben, in der Diastole sackt das Blut zurück

und das Gefäß schnurrt wieder elastisch zusammen, so, und die Klappen schließen sich.

Aber es bleibt diese elastische Kraft, die auf die Blutzäule drückt

und weil das Blut nicht zurückgedrückt werden kann in den Ventrikkel, wird es in die Peripherie gedrückt.

Wenn Sie bei einem Wasserhahn das Wasser auftränen, kommt das Wasser, wenn Sie zutränen, ist das Wasser wieder weg.

Also der Strahl wieder weg. Wenn Sie einen Gartenschlauch einmal beobachten bei seiner Tätigkeit,

dann trennt das Wasser auf, dann kommt vorne die Fontäne raus, wenn Sie abdrehen,

kommt immer noch ein bisschen Wasser raus, weil der Gartenschlauch elastisch ist.

Und Sie erinnern sich, in der Physik haben Sie was von Strömungen in elastischen Röhren vermutlich gehört.

Müsste in der Physik irgendwie, aber es ist ja wurscht. Sie probieren das aus mit dem Gartenschlauch,

weil unsere Gefäße sind wie der Gartenschlauch. Wenn Sie das Wasser auftränen, beim Gartensprengen,

dann bewegt sich dieser Schlauch ja auch ein bisschen, das heißt, aufgrund seiner Elastizität

finden da in der Wand dieses Gartenschlauches Dehnungsvorgänge statt.

Und das Resultat ist, dass Sie plötzlich nicht nur einen systolischen Druck haben,

das ist wie beim Wasserhahn, der hat auch einen systolischen Druck, sondern auch einen diastolischen Druck,

den Sie bei der Wasserleitung nicht hätten, aber beim Gartenschlauch und auch bei unseren Arterien.

In der Peripherie haben Sie dadurch eine relativ gleichmäßige Blutströmung in den Kapillaren,

wo natürlich der Druck abgefallen ist. In den größeren Arterien haben Sie eine Stoßweise Strömung,

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:45:41 Min

Aufnahmedatum

2013-12-05

Hochgeladen am

2013-12-05 13:38:51

Sprache

de-DE

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